Induktiv- und Flammhärten
Dieses Infoblatt soll als kurzer, praxisnaher Leitfaden für die Wärmebehandlungsverfahren Induktiv- und Flammhärten dienen.Induktiv- und Flammhärten sind keine von uns angebotene Verfahren!
1. Beschreibung
Unter Randschichthärten versteht man das örtlich begrenzte Erwärmen (Austenitisieren) und Abschrecken der Bauteile. Beim Flammhärten wird die Wärme mit Gasbrennern auf das Werkstück übertragen. Bei der induktiven Erwärmung wird durch mittel- oder hochfrequenten elektrischen Wechselstrom über einen an die zu härtende Kontur angepassten Induktor ein Induktionsstrom im Werkstück erzeugt, wodurch die Wärme entsteht.
Die Härtezunahme erfolgt durch eine Umwandlung der Erwärmungsschicht (beim Abschrecken) in Martensit, die erreichbare Härte ist vom Kohlenstoffgehalt und der Legierungszusammensetzung abhängig.
Das Abschrecken erfolgt kontrolliert innerhalb eines werkstoffabhängigen Zeitfensters, meist mit einer synthetischen Polymerlösung mittels Abschreckbrausen, seltener durch Tauchabkühlung.
Da die induktive Erwärmung üblicherweise unter Luft (im Sekundenbereich) stattfindet, ist eine dünne Zunderschicht kaum zu vermeiden, deshalb müssen die Teile nach dem Randschichthärten (im Regelfall) mechanisch nachgearbeitet werden. Jedoch sind auch Härtungen unter Schutzgas möglich, um Verzunderungen zu vermeiden.
2. Geeignete Werkstoffe
Fast alle Vergütungsstähle ab einem Kohlenstoffgehalt von > ca. 0,30 %; Gusswerkstoffe sowie hochlegierte Werkstoffe (mit ausreichend freiem Kohlenstoff) lassen sich ebenfalls bedingt Randschichthärten. Eine Abarbeitung der Walzhaut/Gusshaut ist für ein optimales Ergebnis notwendig.
3. Vorzüge dieser Wärmebehandlung
Weitere Vorteile speziell des Induktionshärtens sind:
- Schnelles und partielles Erwärmen des Werkstückes
- Hohe Durchsätze
- Gleichmäßigkeit des Härteverlaufes und der Härtewerte
- Hohe Reproduzierbarkeit und Automatisierbarkeit
- Geringer Verzug und Zunderanfall
4. Kundenangaben zur Wärmebehandlung
- Werkstoff
- gewünschte Oberflächenhärte (HV, bei größeren Rht u.U. HRC)
- gewünschte Härtetiefe Rht in mm (evtl. Schleifaufmaß)
- gewünschter Härtebereich
- Hinweise auf oberflächennahe Bohrungen
- Hinweise, ob ein Anlassen (meist Ofenanlassen) erfolgen soll
Ob die gewünschte Härte mit dem angelieferten Werkstoff überhaupt realisierbar ist, kann Ihnen der Lohnhärter sagen.
Vereinbaren Sie einfach Ihren persönlichen Beratungstermin bei uns vor Ort, unter Telefon 07574/93493-0 oder per E-Mail an . Wir beraten Sie gerne und kompetent.